HerbstZeitLese – das Literaturfestival

Der Freuraum lädt zu einem September voller Wörter und voller Bäuche 

Es geht das Gerücht, dass im FreuRaum nicht nur jedes Gericht ein Gedicht ist, sondern manchmal auch echte Gedichte entstehen. Dann und wann finden sogar Schreibworkshops statt. (Buchstabensuppe hingegen gab es noch nie.) Wie am 18. und 19. September: Wenn der aus Syrien stammende Autor Hamed Abboud zum Dichten im Rudel lädt, sollen metaphorische Brücken gebaut werden – vom schreibenden Ich zu einem schreibenden Du. Dialoge bringen Verständnisprozesse in Gang, die im besten Fall in Solidarität gipfeln, in einem schreibenden Wir. Ob und wie das gegangen sein wird, lässt sich am 1. Oktober überprüfen, wenn anlässlich des „Langen Tags der Flucht“ das Grüppchen (maximale Teilnehmerzahl: 15) zur Lesung lädt.

Auch wer sich seine Literatur nicht so gerne selber schreibt, wird den ganzen September über bestens bedient: Der FreuRaum lädt zur HerbstZeitLese. Zum Auftakt hat die junge Kreativgruppe von „orangecat Film“ einen kleinen Wettbewerb veranstaltet, die ausgewählten „Texterzeugnisse“ werden am 5. September ab 19 Uhr von den AutorInnen präsentiert. Dazu gibt es alphabetisch geordnete Finger-Häppchen.

Kaffee und Kuchen erwarten das P. T. Publikum an den folgenden zwei Terminen. Am 12. September gastiert die vielfach ausgezeichnete burgenländische Autorin Theodora Bauer mit unveröffentlichten Texten im FreuRaum und erweist sich als besonders großzügig: Der Reinerlös der Lesung kommt dem Verein FreuRaum zugute, der damit den Grundstein legt für die schon lang geplante „FreuRaum-Leiherei“: Als logische Ergänzung zum Reparaturcaf‘e sollen in der Leiherei allerhand Geräte, Spiele und schräge Vintage-Klamotten gegen einen kleinen Obolus auf Zeit zu haben sein.

Und noch ein Benefiz wird es geben: Die in Salzburg lebende Autorin Anna Herzig kommt am 19. 9. mit Babybauch und Ehemann ins Burgenland und liest unter anderem aus ihrem im kommenden Frühjahr erscheinenden Roman „Die feinsten Dinge“, Wolfgang Haupt begleitet gefühlvoll-rockig.

Der kulinarische Höhepunkt der HerbstZeitLese wird am 26. September geboten: Der als „Pannonist“ bekannte Koch Jorgos Kostomiris bereitet mit Assistenz einer der Azubi-FreuRaum-Köchinnen ein Drei-Gänge-Menü in zwei Varianten, vegetarisch oder mit Fleisch (vom glücklichen Donauland-Schwein). Alle Zutaten kommen aus der Region und werden liebevoll verarbeitet. Für den literarischen Hauptgang ist Andreas Geistlinger aus Stoob zuständig: Der seziert in seinen skurrilen Texten gern die burgenländische Seele, und lustig ist er auch.