Wenn die Kerstin uns ein verschnörkeltes Tischgestell schenkt, und drei Tage später hat der Franz eine feine Tischplatte getischlert. Wenn der Peter tagelang tüftelt, wie unser Sonnendach stabilisiert werden kann. Wenn der Herr Doktor ein Geburtstagslied für uns textet. Wenn die Eva, wenn die Gerti, wenn die Betty, wenn die Sabine, wenn der Franzi, wenn der Johann, wenn der Heinz, wenn der Alex… Dann ist das FreuRaum. Unsere freuwilligen Genossenschafter*innen, sind eine der Säulen, auf denen der FreuRaum steht. Da geht es um Hilfsbereitschaft und Solidarität, um ein menschliches Miteinander, das oft ein Riesenkoarl ist.
Wir sind so dankbar dafür. Und nach einem Jahr des gemeinsam Herumwerkelns und Herumwurschtelns sind wir so etwas ähnliches wie eine Familie geworden. Wir nehmen Chaotentum oder Pingeligkeit oder Weltverdruss mit Humor, wir haben einander manchmal auf der Schaufel und fast immer lieb.
Ein Jahr FreuRaum… da haben wir vorige Woche im Chor geseufzt. War ja nichts mit feiern, innerlich aber natürlich schon. Die Party holen wir nach – wenn alle gesund bleiben, am 18. September. Und am 19.. Und am 20.. Ein Dreitagesfest mit Musik und Tanz, mit Leckerbissen und einem Überraschungscocktail, mit Tamtam und Trara. Vielleicht kommt sogar der Bürgermeister.
Apropos wenn alle gesund bleiben: Wir freuen uns, dass wir ab dem 2. Juli die lästigen Gesichtsschilde und Masken ablegen dürfen, auch unser Mittagsbuffet und der Samstags-Brunch können wieder in der gewohnten Facon stattfinden. Dennoch legen wir weiterhin gesteigerten Wert auf Hygiene und Abstand, die Geschichte ist ja noch nicht ausgestanden. Unser Kulturprogramm bleibt den Sommer hindurch klein und fein.
Die Öffnungszeiten sind – zumindest den ganzen Juli über – eingeschränkt (Mo. und Fr. 10 bis 15 Uhr, Die. und Do. 10 bis 18 Uhr, Sa. 9 bis 14 Uhr, Mi. und So. Ruhetag). Sofern nicht wieder Einbrecher versuchen, diese auszuweiten…
Während der vergangenen zwei Wochen seit unserer Wiedereröffnung war uns nämlich trotz schütteren Besuchs gar nicht fad. Wir haben uns – wie immer mit freundlicher Unterstützung des AMS – um eine neue Frauschaft umgesehen – und dabei sogar einen Quotenmann für die Küche an Land gezogen. Erstmals werden ab demnächst zwei Lehrlinge im FreuRaum ausgebildet.
Ein Schmutzkübelkampagnchen hat uns gestreift. Und die Nachwehen des Einbruchsversuchs beschäftigen uns noch immer. Vereitelt wurde dieser durch einen iranischen Künstler und Freund des Hauses, der manchmal nächtens den FreuRaum als Kreativ-Insel nutzt. Afraz Entessari… man wird noch von ihm hören.
Und von uns natürlich auch; wie gewohnt in vier, fünf Wochen. Genießen Sie die Sommerzeit, schwitzen Sie nicht allzu viel, und wenn, dann Bitteschön auch ab und zu in unserem wohligen Gastgarten.
Bleiben Sie uns freu! Ganz bei Dir/ Ihren,
Anja, Birgit, Brigitte, Petra, Robert und Sabine