Trutzburg gegen die Wurscht und die Wurschtigkeit

Das Cafe-Restaurant und Beschäftigungsprojekt FreuRaum ist in finanziellen Nöten

Für die einen ist er das wiederauferstandene Oma-Wohnzimmer, für andere hip und modern und gar nicht verstaubt in seinem klaren Bekenntnis zu Vegetar- und Veganismus, Upcycling und Reparatur, für viele ein Ort der Kreativität und des Zusammensetzens und Zusammenrückens. Der FreuRaum in der Fanny-Elßler-Gasse in Eisenstadt. Kurz vor seinem vierten Geburtstag steht das Lokal kurz vor dem Aus.

Seit den FreuRaum-Anfängen im Jahr 2019 ist das Führungsteam große Bresl nicht nur auf der Kuchentheke gewohnt. „Was? So etwas in Eisenstadt?“ Diesen Kommentar gab es stets in zwei Farben: in bunt und in schwarz. Denn das Projekt FreuRaum war immer auch suspekt. Gut gelaunte Menschen, die sich unentgeltlich und FREUwillig SO etwas antun? Eine gemeinwohlorientierte Genossenschaft, deren Gründung allein kein bürokratischer Lercherlschas war, geschweige denn die Führung? Ein Beschäftigungsprojekt, um Langzeitarbeitslose und – mehrheitlich – Frauen mit Migrationsgeschichte auf den ersten Arbeitsmarkt zu begleiten? Eine Trutzburg gegen die Wurscht und die Wurschtigkeit? Mit Dazusetztisch für einsame Seelen und Cafe Sospeso für leere Geldbörsen? Immer wieder gab es höchstes Lob von – auch internationalen – Medien, zahlreiche Preise, vom renommierten TRIGOS-Preis bis zum Bank-Austria-Sozialpreis, adeln das ambitionierte Unternehmen. Und hingerissene Gäste sowieso.

Obfrau Anja Haider-Wallner: „Wir haben erst die Zweifler Lügen gestraft, dann die Coronakrise überlebt, jetzt brechen uns Energiekosten, Teuerung und ausbleibende Umsätze das Genick.“ Das fünfköpfige Vorstandsteam – vier Frauen und ein Quotenmann – das sich seine Tätigkeiten für das Unternehmen je nach Talent aufteilt, versucht nun hände- und neuronenringend Wege aus der Krise aufzutun. Ein Sanierer aus dem Umfeld der 155 FreuRaum-Genossenschafter:innen, hilft bei der Fortbestandsprognose, andere bringen sich ebenfalls neigungsgemäß ein. Zum Beispiel Josef Hader, der seine Teilnahme an einem Benefiz, das in diesen Stunden fieberhaft geplant wird, zugesagt hat – es wird am 20.6. ab 17:00 in der Fanny Elßler Gasse stattfinden. Wer nicht ganz so lustig ist und ein Unternehmen hat, kann beispielsweise ein Sponsoringpaket, das in vier Größen zur Auswahl steht, erwerben oder ein gesundes Mittagessen-Abo für die Mitarbeitenden buchen. Haider-Wallner: „Die Solidarität, die uns jetzt in der Krise entgegengebracht wird, ist bemerkenswert und berührend. Gemeinsam können wir es schaffen, dieses im Burgenland einzigartige Projekt zu retten!“

Kontoverbindung für Spenden:

FreuRaum eG

AT 25 2011 1840 6176 5100
GIBAATWWXXX