Auf Zehenspitzen in Richtung Zuversicht

Liebe Gäste und Interessierte und solche, die es noch werden wollen…

Herr Gregor aus Wiesen schreibt uns folgendes: „Ich bin so froh, dass Ihr wieder offen habts! Ich war seitdem schon zwei Mal bei Euch! Nett wie eh und je! Was ich fragen wollt‘: Wie habts Ihr nur den ganzen Wahnsinn der letzten Monate überleben können?“

Danke, lieber Gregor! Und, naja, lieber Gregor, es war einerseits ein fast schon in Richtung Starrsinn gehender Überlebenswille, es waren natürlich Kurzarbeit und Unterstützungsgelder (Danke, Staat!), es waren Leute wie Du, die sich treu und freu Essen abgeholt oder bestellt haben; und es waren Leute wie wir.

„Leute wie Ihr, wie sind die so?“ Naja, lieber Gregor, ein Coach hat uns seinerzeit einmal als selbstausbeuterisch bezeichnet. Und manchmal wünschen wir uns tatsächlich, wir wären die Katz‘ auf dem Sofa, weil alles ein bissl viel wird, wenn auch noch die Sorge um unser Hirngespinst und Herzibinki dazu kommt. Der Freuraum braucht ganz schön viel Platz mit all seinen Herausforderungen, die er uns schickt. Und wir rennen und sitzen in Sitzungen, und wir tüfteln und tun und urgieren und organisieren… Und das Ärgste? Weisst Du, was das Ärgste ist, lieber Gregor? Meistens taugt’s uns.

Manchmal taugt’s uns sogar sehr. Wenn wir Samaras neue Speisekarte rauf und runter kosten dürfen. Wenn endlich wieder Menschen aus Fleisch und Blut in unserem Lokal sitzen und sich einen Haxen ausfreuen, weil wir nicht nur Sojamilch haben sondern auch Hafer und Mandel. Wenn ganz viele von Ihnen und Euch schon mit einer G-Bescheinigung wacheln noch bevor sie überhaupt sitzen (Danke, Ihr!). Wenn die Gaby vom Dazusetztisch lacht, dass man es bis in die Hauptstraße hört. Wenn Yasemin uns vorführt, dass sie drei Teller auf einmal tragen kann. Wenn der liebe Tom für sein erstes Konzert aufbaut. Wenn Marie und Rosa in der Spielzeugküche aufkochen. Wenn die Frau Omuletz unser Montagmorgenposting auf Facebook teilt.

Was die Zukunft betrifft, sind wir auf Zehenspitzen in Richtung Zuversicht unterwegs. Unser Mittagsteller ist ein bissl teurer geworden und kostet nun € 9.50, in Kombination mit Suppe aber immer noch € 11.50. Den Brunch-Preis haben wir auf € 15.90 erhöht, das Angebot ist ja wirklich üppig – neu dazu kommt ein French Press Kaffee zum Aufwärmen – und manche Gäste vom vorigen Samstag berichteten, sie seien so pappsatt gewesen, dass abends grad noch ein Kräutertee ging.

Nun denn – wir müssen zurück an die Nadeln. Immer dienstags um 15:00 bestrickt Angelika wieder eine ebenso geschickte wie illustre Runde. Gesellen Sie sich doch einmal dazu, wenn sie wollen! Oder kommen Sie einfach so.

Bis bald im Freuraum!

P.S.: Reservierungen für Brunch und Co sind herzlich willkommen. Nutzen Sie doch unser Bestell-Dings.